Summer Breeze Open Air Tag 2 oder, Hitze, Schweiß, und das Wasser ist alle
Brennende Mittagssonne, Die Luft vor den Bühnen flimmert förmlich in der Hitze des zweiten Tages am Summer Breeze Festival.
Abertausende durstige Metalheads suchen Zuflucht und Erfrischung an den Getränkeständen oder der Cocktail-Bar.
Doch einige trotzen der Hitze und warten vor der Painstage auf die zweite Band des Tages:
LORD OF THE LOST
Die Sonne verzog sich auch nicht als Die Hamburger LORD OF THE LOST zum ersten Titel „The Love Of God“ die Bühne betraten.
Das einzige was sich verzog, war der letzte Rest Müdigkeit der noch in den Knochen hing denn die fünf Jungs zogen eine Show ab, die sich gewaschen hat.
Frontman Chris Harms hielt die Menge bei Laune in dem er hin und wieder den einen oder anderen kecken Spruch losließ und seine Kollegen warfen, nein, schmissen sich förmlich von einer Pose in die nächste.
Jubelschreie wurden laut als nach „Kill It With Fire“ und „Black Lolita“ das Intro von „Full Metal Whore“ angespielt wurde, welches natürlich lautstark mitgegröhlt wurde.
Der nächste Titel der von Chris als „einer der größten Metal-Klassiker überhaupt“ deklariert wurde entpuppte sich als „Everybody (Backstreet’s Back)“.
DER HIT der 90er.
Der Schlusstitel „La Bomba“ ließ bei der Hitze und den kühlen Cocktails bei einigen Festivalbesuchern Urlaubsfeeling aufkommen und so entstand noch ganz spontan eine Polonaise Of Death, bevor Chris und seine Mannen die Bühne wieder verließen.
OMNIUM GATHERUM
Hart, melodisch, finnisch.
OMNIUM GATHERUM vereinen diese Komponenten in ihrer Musik und das mit Perfektion. Die Finnen könnens halt einfach!
Die Jungs schafften es trotz der frühen Spielzeit und einem noch nicht allzu großer Bekanntheit, den Platz vor der Bühne bis zum Tower zu füllen.
Um 13:30 starten die sechs Finnen ihr Set. Schon bei den ersten Songs „The Pit“, Ego“ und „Skyline“ gehen die Zuschauer mit der Musik.
Mal nur leicht Kopflickend und bei den Härteren Passegen wurde geheadbangt dass die Haare nur so flogen.
Sänger Jukka feuerte die Meute zudem kontinuierlich an und die ließ sich da nicht lange bitten etwas Bewegung in die Crowd zu bringen.
Während „The Sonic Sign“ herrschte in den ersten Reihen beinahe Apokalypse, die Haarpropeller bewegten sich schon fast synchron und immer mehr „Omni-Signs“ wurden Sichtbar
Da war es fast schon schade als die Gruppe nach den letzten beiden titaln „New World Shadows“ und 2New Dynamic“ die Bühne räumten.
Auf ein hoffentlich nächstes Mal.
EXODUS
Wer um 16:10 noch nicht vor der Mainstage seinen Platz gefunden hatte, der hatte Pech.
Warum?
Ganz einfach! Weil das Bühnengelände so dermaßen vollgestopft war, dass es teilweise kein Durchkommen mehr gab.
Der Grund ist schon vor Beginn unüberhörbar, denn vor der Bühne ertönen in regelmäßigen Abständen die „EXODUS“-Rufe und das stetig lauter werdend.
Als die US-Amerikaner aus der Bay Area dann die Bühne betreten ist von Anfang an klar, es folgt Zerstörung auf höchstem Niveau.
„Blood In, Blood Out“, „Exodus“, „A Lesson In Violence“, und „War Is My Shepherd“ liefern dazu nur noch die Bestätigung.
Zwar wird Band-Chef Gary Holt hin und wieder von einem Aushilfsgitarristen vertreten, aber das tut der Show keinen Abbruch.
Auch Fronter Steve hat die Massen fest im Griff und seiner Aufforderung „Get your horns in the air!“ wird natürlich Folge geleistet.
Als das Intro von „Bonded By Blood“ erklingt bricht in der Crowd endgültig die Hölle los.
Und damit die Sache auch vollständig wird gibts bei „Strike Of The Beast“ noch ne anständige Wall Of Death, ein Foto fürs Touralbum und dann räumten EXODUS unter dem frenetischen Jubel der Anwesenden die Bühne.
ASENBLUT
Während EXODUS noch die Mainstage in ihre Einzelteile zerlegen, Rufen auf der Camelstage ASENBLUT zur Schlacht.
Diese beginnt mit „Berserkerzorn“ und setzt sich mit „Helden des ewigen Sturms“, „Drachenborn“, „Offenbarung 23“ und „Horizonte“ fort. Überwiegend neue Songs, bei denen sich die Fand aber als durchaus textsicher erweisen.
Sänger Tetzel, seines Zeichen der Berserker him self und seine Mitstreiter verstehen es, die Stimmung im Publikum zum sieden zu bringen.
Am Ende
Ein kleines Schmankerl, oder einfach ein schlauer Marketing-Trick war es einige nette Mädels mit Bauchläden in die Crowd zu schicken und das Neue Album gleich mal an den Metaller und die Metallerin zu bringen.
Und auch so manches kostenloses Exemplar fand einen Weg in neue Hände.
Als zum Abschluss das Intro von „ASENBLUT“ erklingt stimmen die Fans sofort mit ein und die Stimmung erreicht hier ihren absoluten Höhepunkt.
EQUILIBRIUM
Partylaune vor der Painstage!
Als EQUILIBRIUM die Bühne entern, ist klar, Das kann nur episch werden.
Episch wurde beinahe auch die Arbeit der Grabenschlampen, die sich vor Crowdsurfern nicht mehr retten konnten.
Das anwesende Publikum, in feierlaune und erstaunlivh textsicher ´bei den neuen Songs, wenn man bedenkt, dass die Bayern erst eine Woche zuvor ihre neue Scheibe „Armageddon“in die Läden gebracht haben.
Schon beim Opener „Prey“ ist ersichtlich, was spätestens bei „Blut Im Auge“ Tatsache wird,
bei „Karawane“ erfolgt die Aufforderung zur größten Wall of Death des Festivals und die Leute vor der Bühne rasten förmlich aus und feiern ihre
Epic-Metaller.
Dazu passend der neue Equi-Ohrwurm schlecht hin „Born To Be Epic“, bei dem jeder der bis jetzt noch nicht ausgerastet ist, einfach nicht mehr anders kann als sich von der Euphorie mitreißen zu lassen.
Die Euphorie wird so gross, dassplötzlich ein Rollstuhlfahrer über das Zuschauermeer nach vorne getragen wird.
Dabei wird Sänger Robse allerdings etwas bang und er weigert sich weiter zu singen bevor er sich vergewissert hat, dass der Rollifahrer sicher und lebendig wieder am Boden angekommen ist.
„Skyrim“ und „Eternal Destination“ beenden zwar das Set, aber die Partymeute könnte definitiv noch stunden lang weiter feiern.
Anschliessend marschierten wir zurück zum Zeltplatz um unser Sonnensegel auszuleeren, dass sich stellenweise recht ansehnlich mit Wasser gefüllt hatte. Dort angekommen bemerkten wir, wie viel Ironie das Schiksal doch bereit hält, denn wärend wir uns mit literweise Wasser abmühten (ziemlich schweer so eine Lache im Sonnensegel auszuleeren) war von unseren Nachbarn aus irgendeinem einem Zelt ein verzweifeltes, „Mensch Alter, unser Wasser is alle“ zu vernehmen. zur Antwort kam dann ein recht nettes“Na dann geh und hol neues!“
Nachdem wir alles Wasser entleert hatten und wieder ins Zelt konnten, wurden die Kammera-akkus gewechselt und dann marschierten wir wieder zurück zu den Stages.
SABATON
Der Inbegriff des Power Metal.
Mit neuer Platte im Gepäck reisten die Schweden Von Sabaton an und als die Jungs mit „March To War“ die Bühne enterten wurde alles förmlich plattgewalzt.
Und wenn man schon plattwalzen will, braucht man einen Panzer…
Und wenn man einen Panzer hat, muss der auch auf der Bühne verwendet werden…
Und wozu eignet sich ein Panzer besser als für ein Drum-Podest?
Eine typische SABATON Idee.
Die Setlist besteht aus Klassikern wie „Ghost Division“ oder „Carolus Rex“ aber auch neuere Titel sind dabei. Bei „Swedish Pagans“ setzen unverzüglich aus tausenden Hälsen die „Ohohoh“-Chöre mit ein und mit „Shiroyama“ und „The Lost Battalion“ gibt’s auch einen Vorgeschmack auf das neue Album „The Last Stand“
Gitarrist Chris Röhrland erlaubt sich zwischendurch einen kleinen Scherz und täuscht einen dritten Song vom neuen Album an, welcher sich aber bei genauerem hinhören als „Wind Of Change“ von den SCORPIONS entpuppt und gleich als Übergang zu “ To Hell And Back“ fungiert.
Und was wäre denn SABATON ohne eine gehörige Portion Pyrotechnik?
Während der gesamten Show laufen die Flammenwerfer aus Hochtouren. Da war’s ganz schön warm in den ersten Reihen und Sänger Joachim weiß wie man sich mit Pyro so richtig in Szene schmeißt.
Dann stand die Wahl einen Schwedisch-sprachigen Song an und die Entscheidung wurde kurzer Hand dem Publikum überlassen.
Das entschied zwischen „En Listid I Krig“ und „Karolinens Bön“ wobei sich die Meute mit klarer Mehrheit für „En Listid I Krig“ entschied.
Bei „Resist And Bite“ macht Joachim seinen Gitarristen kurzzeitig ihre Arbeit abspenstig um ihnen dann bei „Gott Mit Uns“
(beziehungsweise „Noch Ein Bier“) die Bühne vollkommen zu überlassen.
Einen bitteren Beigeschmack hat das ganze wenn man bedenkt, dass man den scheidenden Thobbe Englund bei einer seiner letzten Gesangseinlagen sieht.
Auf jeden Fall wird ihm dieser Auftritt vor einem gestopft vollen Bühnenareal noch einige Zeit in Erinnerung bleiben
ABBATH
Am Mittwoch noch ungeschminkt mit Cowboyhut mit BÖMBERS auf der Bühne zeigte sich Olve Eikemo aka. Abbath am Donnerstag Abend wieder wie gewohnt mit Corpsepaint und seinem gleichnamigen Bandprojekt ABBATH.
Aus dem ebenfalls gleichnamigen Album das im Jänner dieses Jahres erschienen ist setze sich auch ein Großteil der Songs für das Summer Breeze ab.
Da hätten wir zum Beispiel „To War!“ und „Winterbane“ als Opener, „Ashes Of The Damned“, „Count The Dead“ und „Nebular Ravens Winter“
Das Publikum hoffte natürlich auch auf alte IMMORTAL-Klassiker und die bekam es auch in Form von „In My Kingdom Cold“, „Tyrants“ und „One By One“
Das Publikum war Feuer und Flamme. Aber nicht nur Das Publikum, sondern auch Abbath selbst machte sich als Feuerspucker einen Namen und heizte denen, die sich im Zelt eingefunden hatten wortwörtlich richtig ein.
Um noch einen drauf zu setzen, bot Abbath mit dem Titel „Warriors“ auch eine kleine Kostprobe seines Nebenprojektes „I“ dar.
Der IMMORTAL-Ober-Klassiker „All Shall Fall“ beendete nach einer Stunde das Set und unter noch vereinzelten „ABBATH! ABBATH!“-Rufen leerte sich allmählich die Bühne.